Frustration pur

    • Frustration pur

      Hallo Ihr Dahlienliebhaber,

      na, seid Ihr gerade dabei Eure Keller auszupumpen? Bisher war ich immer davon überzeugt im Ruhrgebiet zu leben. In den letzten vier Jahren meines Hobbygärtnerdaseins bekam dieser Glaube erste Risse und ist jetzt endgültig der Gewißheit gewichen, daß wir hier direkt am Äquator leben. Anders kann ich mir nämlich die lang andauernden monsunartigen Regenfälle nicht erklären. Just in dem Moment, in dem sich der Garten nach wochenlanger Mühsal in seinem schönsten Kleid zeigen wollte und das Einpflanzen der Dahlienknollen unmittelbar bevorstand ging es wieder los mit dem Unheil. Die letzten Jahre haben mir verdeutlicht, daß diese Art der Wetterkapriolen nicht länger etwa die Ausnahme darstellt,nein, nein, das ist ab sofort, wenn vielleicht auch nicht der Normalfall,so aber doch ein fester Bestandteil unseres Mikroklimas hier. 17 der schönsten Knollen habe ich bisher ausgepflanzt. Seit Monaten habe ich sie mit Liebe und Aufmerksamkeit überschüttet. Das Laub war nahezu makellos und die ersten Knospen stehen vor dem Aufbrechen. Jetzt modern sie im Schlamm vor sich hin und werden verfaulen und ich kann es nicht ändern. Da ich die anderen ca. 90 Töpfe nicht rechtzeitig habe vor den Wassermassen schützen können, stehen sie nun triefend nass in der Wohnung, werden langsam hellgrün und krümmen sich in alle Richtungen auf der Suche nach Licht. Und es wird sich nichts ändern. Außer, daß wenn sie nicht sterben sollten, sie in noch stärkerem Maße anfällig sein werden für Krankheiten.. Über die Wintermonate verdränge bzw. ignoriere ich die vielen Problemfelder die unser Garten hier für uns bereithält.Er ist nämlich geradezu ein Paradies für Wanzen, Zikaden, Ohrenkneifer und Schnecken. Wie die Dahlien sich gegen die Wanzen behauptet haben ohne daß sich nennenswerte Schäden am Laub zeigen(von Viren infiziert) ist mir absolut schleierhaft. In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal den Eindruck, daß viele der Schnecken begriffen haben, daß ihnen der Verzehr der blauen Kügelchen nicht gut tut. Ich breche hier erst einmal ab und schreibe später weiter. Das zieht mich sowas von runter...
    • Hallo Thomas,
      das tut mir leid.Bei mir standen vor einigen Jahren auch ein Teil von meinen Dahlien unter Wasser.Ich habe sie ausgegraben und getrocknet.Dann wieder eingegraben und sie wurden noch wunderschön.
      P.S. Du mußt sie aber noch abschneiden.Sie treiben dann schon wieder.
      Liebe Grüße Ernst
    • Hallo Claudia und Thomas,

      ich kann mich in eure Lage versetzen und verstehen, dass die diesjährige Dahliensaison wohl bei euch sehr miserabel begonnen hat. Doch ich hatte auch schon Jahre dabei, wo ich unzählige Ausfälle hatte, doch dieses Jahr scheint wohl bisher ganz optimal zu sein, obwohl es in den letzten Wochen insgesamt viel Regen gab, doch mit Staunässe bin ich Gott sei Dank nicht geplagt. Anstatt um den 25. April mit der Dahlienpflanzung zu beginnen, habe ich dieses Jahr erst am 6. Mai die ersten Knollen "beerdigt", also bereits bei relativ trockenen und warmen Boden. Entsprechend schnell haben die Dahlien dann ausgetrieben. Einzelne Exemplare konnten sich leider noch nicht dazu entschliessen und so werden wohl dafür Reserveknollen den Standort einnehmen müssen.

      Die Schnecken waren bis vor wenigen Tagen kein Problem, doch inzwischen habe ich ihnen die blauen "Leckerbissen" gestreut, damit sie auf die grünen Blätter endgültig verzichten.

      Gruß
      Hans
    • Das tut mir leid für Euch. Mein Garten stand im Frühjahr wochenlang unter Wasser ud ich kann gut nachfühlen, wie es Euch geht. Hoffentlich habt Ihr nur Schäden an den Pflanzen und nicht auch noch am Haus etc. Wenn die Zeit und die Nerven es zulassen, würde ich wenigstens die Sorten, die Euch besonders am Herzen liegen, trockenlegen. Also raus aus der nassen Erde, grün kürzen, trockenen lassen und in neue Erde setzten - aber Ihr wisst das wahrscheinlich auch selbst......
    • Hallo Hans,Ernst, Wurzelblume und Wildwuchs,

      ein Dankeschön für die aufmunternden Kommentare. War ja eigentlich klar, daß eigentlich alle von uns schon mal von den Wetterkapriolen betroffen gewesen sind. So daß beim Lesen Euer Kommentare die Jammerlaune sich fast ganz verflüchtigt hat. Dazu kommt, daß der Wettergott ein Einsehen gehabt und uns drei Tage Sommerwetter mit bulliger Hitze beschert hat. Und siehe da, alle in den Töpfen vorgezogenen Knollen sind wieder trocken. Unglaublich. Ob die Knollen mittelfristig Schaden genommen haben, wird die Zeit zeigen. Was die bereits ausgepflanzten Dahlien betrifft, wage ich keine Prognose. Kaum war der Regen vorbei, da habe ich natürlich Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Wie die Staunässe sich ausgewirkt hat, ich werde es schon früh genug erfahren. Den Verweis auf die auszupumpenden Keller habe ich angebracht im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse in Nieder- und Oberbayern, vor allen Dingen aber im Hinblick auf die Wetterentwicklungen der letzten Jahre. Da muß ich immer an Rheinland-Pfalz, gerade aber Baden-Württemberg und Bayern denken. Sehr häufig streifen die Zugbahnen der Unwetter das Ruhrgebiet eigentlich nur und die Bilder im Fernsehen betreffen immer wieder die von mir angesprochenen Regionen. Was sich nach meinem Empfinden total verändert hat und das Ruhrgebiet permanent betrifft sind lang andauernde Wetterlagen. 10- 14 Tage Regen am Stück in Sommermonaten und wie z.B. im letzten Jahr zeitweilige, lang anhaltende Trockenphasen mit relativ kurzen Unterbrechungen.In den Jahren in denen Raul in Schalke gespielt hat, hatten wir zwei total verregnete Augustmonate. Ich habe mir immer vorgestellt, wie er seine Familie in Spanien informiert und in dem Glauben bestärkt hat, daß Deutschland ein total verregnetes Land ist, in dem es sogar in den Sommermonaten unentwegt regnet. Ob er tatsächlich so an seine Verwandten weitergegeben hat, nun, ich weiß es nicht.
      Jetzt ganz wichtig: unser Keller ist nicht übergelaufen. Mit meiner Bemerkung wollte ich nur einen Bogen spannen hin zu den Erfahrungen, die die Gartenliebhaber in den südlicheren Bundesländern schon wesentlich häufiger gemacht haben dürften .Im Garten sind kleine Seen entstanden und es war sehr schlammig. Kein sich zu einem reißenden Strom entwickelnder Bach läuft jetzt durch den Garten. Die damalige Langzeitwetterprognose ließ allerdings das Schlimmste befürchten bis sie letztlich vollständig über den Haufen geworfen wurde. Beim Schildern der Auswirkungen des Dauerregens sind mit mit die Pferde durchgegangen. Hinzu kam eine irrwitzige Begebenheit, die am Tag, als ich den Beitrag geschrieben habe eine kleine Nervenkrise in mir ausgelöst hat. Nicht weniger als die gesamte Welt hatte sich nämlich morgens um 5:00 Uhr gegen mich verschworen, so dachte ich, als ich vom Prasseln des Regens geweckt in den Garten hastete, um die Töpfe mit den Dahlien ins Haus zu holen. Mit einem Topf, besser gesagt mit einem Trieb, habe ich den Türrahmen gestreift und den Trieb abgebrochen. Noch im Halbschlaf beseitigte ein zweiter Blick jegliche Zweifel darüber, welche Sorte in den Unfall verwickelt. Wie in den 3 Jahren zuvor hatte es die Hapet Gold getroffen. Eine Verlängerungsschnur, ein Stolpern, ein Türrahmen und ein weiteres,mir entfallenes Ereignis, haben dazu geführt, daß ich die Hapet Gold nur aus dem Internet kenne bzw. von einer einzigen Blüte, die eine der angesprochenen,verunfallten Exemplare gegen Ende der Saison hervorgebracht hatte. Mittlerweile haben wir eine dreistellige Anzahl von Dahlien. Und es trifft immer die gleiche Sorte. Das war an jenem Morgen einer der Auslöser dafür, im Beitrag etwas dick aufzutragen und ins Jammern zu verfallen.Aber man ist halt mit Herzblut bei der Sache. Man investiert viel Zeit, Leidenschaft, Geld und Nerven. Dann möchte man die Schönheit seiner Lieblinge auch bestmöglich zur Geltung bringen und skizziert im Vorhinein schriftlich, welche Sorten sich farblich miteinander kombinieren lassen, welche Stellplätze geeignet sind etc.. Dann tut man sein Bestes um gesunde Exemplare hochzuziehen und keine von Viren befallene, obwohl man genau weiß, daß diese latent in fast allen Dahlien schlummern und obwohl man genau weiß, daß dieser unser Garten, Tausende von Wanzen beherbergt die munter von einer zur nächten Sorte grashoppen. Da kann es kaum verwundern, daß man ab und zu die Welt schwärzer als schwarz sieht. Ich habe mich gefreut von Euch zu hören. Danke. Ich mache eine Pause. Fortsetzung folgt...
    • Ein Hallo an alle,

      während der Westen und Süden unter den Unwettern leidet muß ich im Osten meinen Garten regelmäßig wässern damit meine Dahlien überleben.

      Aber auch ich habe schon unter Unwetter gelitten. Nach einem Hagelschlag in den vergangenen Jahren waren meine Dahlien mal bis auf 30-40 cm regelrecht zerschlagen und sie haben sich bis zum Herbst wieder etwas erholt und geblüht.

      Viele Grüße aus der Lutherstadt Jörg
    • Die Sintflut

      Seit Wochen sieht Thomas sich permanent den Wetterbericht an und läuft - wie ein Tiger in seinem Käfig – auf und ab, aus Sorge um unseren Garten. Doch bisher hatten wir richtig Glück, in den Nachbarstädten gab's schon schwere Regenfälle, bei uns aber noch nicht (ich musste noch kein Wasser scheppen). Doch nun ist Weltuntergangstimmung: seit 1 Stunde gewittert es und regnet gewaltig, in 1 Stunde schlappe 40 Liter! Wenn es so weiter geht, darf ich heute Abend wohl doch im Keller Wasser scheppen! Meinen Urlaub hab' ich mir dann doch anders vorgestellt! Ich hab' mich eigentlich mit 'n guten Essen und einem Gläschen Wein mit Thomas unter dem Apfelbaum sitzen seh'n. Doch nun sitzt Thomas vor seinem PC und kommt alle paar Minuten um mir die nächste Schreckensmeldung zu bringen. Mal den aktuellen Wetterradar, dann all die unschönen Bilder aus der Umgebung.Im Moment weiß ich nicht was schlimmer ist: das Wetter oder Thomas kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er sieht wahrscheinlich wieder die schwärzesten Bilder und glaubt das der Garten dem Tode geweiht ist und beschließt nichts mehr im Garten zu machen ( da die Mühe ja doch umsonst ist). Na denn mal schauen!
      In der Hoffnung, dass wir alle mit 'nem blauen Auge davon kommen
      Claudia

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Eos ()